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Biodiversität in der Stadt
Biodiversität in der Stadt
Das Zoologische Museum macht die Vielfalt der weltweiten Fauna erlebbar. Die erste Ausstellung nach seiner Wiedereröffnung widmet es den in der Stadt lebenden Tieren.
Die Ausstellung beleuchtet, wie Mensch und Tier im Kontext fortschreitender Umwelt- und Klimakrisen in der Stadt zusammenleben. Illustrationen der Naturzeichnerin Valentine Plessy bebildern die als Spaziergang gestaltete Schau.
Die Stadt – ein Ökosystem wie alle anderen? Fast 80 % der französischen Bevölkerung leben heute in Städten, die generell nicht im Ruf der Naturbelassenheit stehen. Dennoch teilen wir den urbanen Lebensraum tagtäglich mit vielen Tierarten unterschiedlichster Größe und Herkunft. Auf diese Biodiversität in unserer unmittelbaren Nachbarschaft richtet die Ausstellung den Fokus und will damit ins Bewusstsein rücken, wie wichtig es ist, unsere Beziehungen zu Tieren – jenseits emotionaler Bewertungen – als Kontinuum zu begreifen.
Die Schau präsentiert rund dreißig Arten in fünf charakteristischen Straßburger Lebensräumen: Straße, Kanalisation, Park, Münster, Stadtbrache. Am Beispiel dieser Biotope werden in allen Städten anzutreffende Problematiken thematisiert, u. a. Besiedlung von Gebäuden durch Tiere, Abfallmanagement im öffentlichen Raum und Bewahrung der ökologischen Durchgängigkeit trotz zunehmenden Siedlungsdrucks.
Bei manchen der vorgestellten Arten, wie Storch und Biene, sind die Bemühungen um den Artenschutz allseits bekannt. Andere Tiere, darunter Rotwangen-Schmuckschildkröte und Ratte, verkörpern hingegen die vom Menschen verursachten Störungen des ökologischen Gleichgewichts. An jede dieser Arten sind subjektive Wahrnehmungen und Wertvorstellungen geknüpft, die in der Ausstellung hinterfragt werden. Dabei wird deutlich, dass Städte Versuchsgelände sind, in denen die Beziehungen der Lebewesen untereinander tagtäglich neu ausgehandelt werden. Tiere werden in diesem Prozess als gleichwertige Protagonisten betrachtet.
Die in Straßburg ansässige Naturzeichnerin Valentine Plessy wirkte an zahlreichen Publikationen und Filmen zum Thema Artenvielfalt mit. Mit der Präsentation ihrer Illustrationen in dieser Ausstellung knüpft das Museum an frühere künstlerische Kooperationen zum Thema Natur an und bekräftigt die Rolle der Zeichnung sowie der in situ-Beobachtung für die Entdeckung und das Verständnis der Tier- und Pflanzenwelt.
Gestaltet wurde die Ausstellung von Studierenden der Kunsthochschule HEAR im Rahmen eines Studienprojekts, das die zwischen den beiden Einrichtungen bestehende Partnerschaft fortführt.
Kuratorische Leitung: Simon Malivoire de Camas, Konservator, Projektleiter im Zoologischen Museum Straßburg; Samuel Cordier, Konservator, Leiter des Zoologischen Museums Straßburg
Wissenschaftliche Beratung: Adine Hector, Leiterin der Abteilung Regionalökologie; Marie-Laure Desigaux, Projektleiterin Tiere in der Stadt, Stadt und Eurometropole Straßburg
In Partnerschaft mit der Haute école des arts du Rhin (HEAR)
Die Ausstellung ist eine Gemeinschaftsproduktion der Museen der Stadt Straßburg und des Jardin des sciences der Universität Straßburg im Rahmen der Wiedereröffnung des Zoologischen Museums.