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mode d'emploi
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Mit einem Augenzwinkern auf Georges Perecs Meisterwerk La Vie, mode d'emploi, dessen Haupterzählung den Modus der Beschreibung als Ausgangspunkt der Erzählung annimmt, befasst sich diese Ausstellung mit den sogenannten "protokollierten" Werken, die das zeitgenössische Kunstschaffen seit den 1960er Jahren bis heute durchziehen. Sie stellen die Begriffe Autorschaft, Originalität und Dauerhaftigkeit in Frage und verkörpern ein radikal neues Denken über das Kunstwerk, zu dessen Entdeckung und Erprobung diese Ausstellung einlädt.
Ein protokolliertes Werk manifestiert sich auf der Grundlage einer vom Künstler formulierten Aussage, einer Art Gebrauchsanweisung, die die Bedingungen seines Erscheinens beschreibt. Ausgehend von den gegebenen Anweisungen (schriftlich, mündlich, gezeichnet) kann das Werk für die Dauer seiner Ausstellung materialisiert werden. Dieses Schöpfungsmodell, dessen Ursprung Marcel Duchamp und László Moholy-Nagy zugeschrieben wird, entwickelte sich ab den 1960er Jahren. Es markiert die Durchsetzung eines neuen Verständnisses von Kunstwerken, die von Autographen (von der Hand von) zu Allographen werden, d. h. das Werk wird von einer anderen Person als dem Künstler aktiviert.
Werke von Alice Aycock, Robert Barry, George Brecht, Esther Ferrer, Dora García, Hans Haacke, Florence Jung, Kapwani Kiwanga, Louise Lawler, Vera Molnár, Yoko Ono, Claude Rutault, Lawrence Weiner und Ian Wilson und anderen entfalten sich im Ausstellungsraum neben Dokumenten und Archiven, die eine Geschichte des protokollarischen Schaffens im Bereich der bildenden Kunst, aber auch der Musik oder des Designs nachzeichnen.
Die Ausstellung "mode d'emploi" ist eine ökologisch verantwortungsvolle Ausstellung, bei der keine Kunstwerke transportiert werden und die in einer recycelten Szenografie stattfindet. Sie ist als kollaboratives und lebendiges Projekt konzipiert und fordert die Beteiligung des Publikums sowie zahlreicher Partner und Komplizen wie dem Musée national d'art moderne - Centre Pompidou, der HEAR und dem CEAAC.
Kuratoren: Philippe Bettinelli, Konservator in der Abteilung Neue Medien des Musée national d'art moderne - Centre Pompidou, Anna Millers, Kuratorin für zeitgenössische Kunst am Musée d'Art moderne et contemporain de Strasbourg.
Im Rahmen von Strasbourg Welthauptstadt des Buches UNESCO 2024.
In Partnerschaft mit dem 49 Nord 6 Est - Frac Lorraine und dem Festival Musica.