Museum Tomi Ungerer - Museen von Straßburg
Präsentation des Museum Tomi Ungerer
Ein Museum für Tomi Ungerer und die Illustration
Als erstes Museum in Frankreich widmet sich das Museum Tomi Ungerer ganz der Illustrationszeichnung des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart. Dieser lange Zeit eher stiefmütterlich behandelte Bereich der grafischen Kunst kann in Straßburg – der Heimatstadt Gustave Dorés, in der bereits 1975 in der Kunstgewerbeschule ein renommiertes Atelier für Illustration gegründet wurde – auf eine lange Tradition zurückblicken. Auch der Zeichner Tomi Ungerer wurde 1931 in Straßburg geboren. Das Schaffen dieses vielseitigen und international bekannten Künstlers deckt die unterschiedlichsten Richtungen grafischer Kunst ab: Jugendbuchillustrationen, Werbezeichnungen, satirische Zeichnungen etc. Nicht nur gilt sein Buch Die drei Räuber inzwischen als Klassiker der Kinderliteratur; auch die Bedeutung seines Gesamtwerks ist in der Kunstwelt einhellig anerkannt. Die politischen Plakate Tomi Ungerers sowie seine Satirezeichnungen zu gesellschaftlichen Themen gelten heute weltweit als Ikonen dieser Art der Bildkunst.
Tomi Ungerer überließ seiner Heimatstadt seit 1975 im Rahmen von Schenkungen einen großen Teil seines Werkes. Heute bewahrt das Museum 11.000 Zeichnungen des Künstlers und 6.500 Spielzeuge aus seiner privaten Sammlung auf. Dieser einzigartige Bestand wird durch Werke anderer französischer und internationaler Zeichner wie R. O. Blechman, André François, Maurice Henry, F. K. Waechter oder William Steig ergänzt.
Das Museum ist Teil eines Netzwerks europäischer Museen für Illustration, zu dem u. a. auch das Deutsche Museum für Karikatur & Zeichenkunst „Wilhelm Busch“ in Hannover und das Cartoonmuseum Basel gehören.
Ein Museum, das niemals stillsteht
Das Museum Tomi Ungerer widmet sich auf drei Etagen der Kunst der Illustration. Im Erdgeschoss werden die Originalzeichnungen der bekanntesten Kinderbücher Tomi Ungerers – vom Beginn seiner Karriere bis heute – ausgestellt. Ein interaktiver Tisch ermöglicht die spielerische Annäherung an diese Sammlung. In der ersten Etage werden Plakate und Originalzeichnungen des Werbe- und satirischen Werkes des Künstlers gezeigt. Die Gartenebene beherbergt mit erotisch-satirischen Zeichnungen eine weitere Facette des Werkes Tomi Ungerers. In den Rundgang integriert sind außerdem einige mechanische Spielzeuge aus der Sammlung des Künstlers.
Aufgrund der hohen Empfindlichkeit der Sammlungen grafischer Kunst präsentiert das Museum die Werke in wechselnden Ausstellungen, um sie in möglichst gutem Zustand zu erhalten. Drei Mal im Jahr wird die Hängung erneuert, sodass immer wieder neue Facetten des grafischen Werkes Tomi Ungerers entdeckt werden können. Außerdem hat es sich das Museum zum Ziel gesetzt, die in der Öffentlichkeit bislang noch wenig bekannte Geschichte der Illustration vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart zu vermitteln. In diesem Kontext werden in monografischen und thematischen Sonderausstellungen immer wieder auch die Werke anderer Zeichner präsentiert. Seit 2007 wurden so Ausstellungen zu Künstlern wie Saul Steinberg und Bosc sowie Themen wie die Entwicklung des deutsch-französischen Paares in der Satirezeichnung organisiert.